Ausstellung

küssen & kämpfen

Künstlerinnen begegnen Keltinnen, Germaninnen und Römerinnen

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küssen & kämpfen soll weiblichem Denken und Schaffen, weiblichen Erfahrungen und Ideen aller Beteiligten Raum und Zeit geben. Die Ausstellung versteht sich so als ein politischer Ort in einem weitestgehend freien und öffentlichen Rahmen. So kommt weibliches Wollen und Wünschen zur Entfaltung.

küssen & kämpfen soll Frauen Mut machen, sich in der gegenseitigen Beziehung und Wertschätzung als unersetzliche Quelle persönlicher Stärke, geistiger Originalität und sozialen Eingebundenseins zu betrachten.

Um eine gesellschaftliche Stellung zu erwerben, braucht eine Frau eine andere als Vorbild und Spiegel ihres symbolischen und gesellschaftlichen Werts. Hierzu berufen sich Frauen auf Frauen vor ihnen, auf ihre weibliche Herkunft. Sie schreiben sich in eine Generationenfolge der Frauen ein und bringen damit zum Ausdruck, dass sie sich mit ihrem Wollen und Können in der Geschichte der Menschheit Geltung verschaffen. Eine Geschichte ohne die Frau als aktiv daran Beteiligte und Gestaltende ist unvollständig.

Wenn Frauen sich in ihrem Denken, Sprechen, Handeln und Auftreten in der öffentlichkeit auf andere Frauen beziehen, kulturelle, soziale und politische Verbindungen zu ihnen herstellen, machen sie damit der gesellschaftlichen und symbolischen Entwertung des weiblichen Geschlechts ein Ende.
Die Verschiedenheit und Ungleichheit der Frauen, die beteiligt sind, als historische Frauen, als Organisatorinnen, als Besucherinnen, als Künstlerinnen, ist eine politische Garantie dafür, dass alle eine Existenz haben, jenseits von Unterschieden, Beurteilungen und Verurteilungen. Ungleichheit und Vielfalt beschert uns Freiheit:

Neid und Missgunst haben keinen Raum, denn wir verlassen uns darauf, dass der Mangel, den eine Frau der anderen gegenüber empfindet, sie zu einem Mehr an weiblichem Ursprung hinführt, zu einem Mehr, zu dem auch sie fähig ist und das ihr eine wertschätzende Stellung sich selbst gegenüber, in der Gesellschaft und im Symbolischen verschafft. So wird Ungleichheit und weibliche Differenz zu einem Mittel der Bereicherung, zum Prinzip der Erkenntnis und zur Kraft der Veränderung der Gesellschaft.

inspiriert von: Libreria delle donne di Milano (Mailänder Buchladen Frauen) Wie weibliche Freiheit entsteht - Eine neue politische Praxis, Orlanda Frauenverlag, Berlin 1988

Über dieses Thema referiert Antje Schrupp am 6. Oktober um 19.30 Uhr.